Professor Thein, Philosophieprofessor an der Universität Münster, hielt am Freitag, den 28. Februar, einen Vortrag für den 11. Jahrgang (EF) des Gymnasiums Paulinum. Thema war die aktuelle Debatte um Antisemitismus, Rassismus und die Grenzen der Meinungsfreiheit – angelehnt an die Winterakademie „Philosophie und Rassismus“ im Jahre 2024 im Franz-Hitze-Haus.
Thein diskutierte aus philosophischen Perspektiven, wie weit Meinungsfreiheit in einer demokratischen Gesellschaft reichen darf – und wo klare Grenzen gezogen werden müssen, um Menschen vor Diskriminierung und Hass zu schützen. Dabei griff er Beispiele aus den Debatten um Migration, Hass im Netz und die Meinungsfreiheit im Grundgesetz auf, erläuterte Begriffe wie „Freedom of speech“ und „Cancel Culture“ und schlug immer wieder auch Brücken zu philosophischen Theorien. So kontrastierte er die Diskurstheorie von Jürgen Habermas, die auf Konsens abzielt, der agonistischen Demokratie von Chantal Mouffe, die demokratische Konflikte bewusst betont.
Insgesamt zeigte der Vortrag eindrucksvoll, wie philosophische Perspektiven helfen, aktuelle gesellschaftliche Konflikte besser zu verstehen und zu beurteilen – und wie wichtig diese Befähigung für die Zukunft der Demokratie ist. Die Schülerinnen und Schüler nahmen neue Denkanstöße mit und konnten ihr eigenes Verständnis von Meinungsfreiheit, Rassismus und Antisemitismus kritisch hinterfragen.
Mit seinem Besuch hat Professor Thein einmal mehr bewiesen, wie wertvoll der Austausch zwischen Schule und Universität sein kann – vor allem, wenn es um Themen geht, die junge Menschen unmittelbar betreffen und unsere Gesellschaft nachhaltig prägen.