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NS-Täterforschungstagung in Münster: Chöre des Paulinum singen bei Festakt im Rathaussaal

Erstellt von Emily Heymer und Leonard Müller-Glunz, Q1 und Anna-Lena Böttcher für die Fachschaft Geschichte  |     

Auf einer ganz besonderen Veranstaltung sangen am Mittwoch, den 30. Oktober der Kinderchor Klasse 6 und der Jugendchor des Gymnasium Paulinum unter der Leitung von Konstantin Voßhoff und Margarete Sandhäger im Rathausfestsaal. Im Rahmen der internationalen Tagung „Facing Police und Holocaust“ zum Thema "Perspektiven der neuen Polizei-Täterforschung und der Holocaust-Vermittlung", veranstaltet u.a. von der Villa ten Hompel und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), beschäftigten sich Wissenschaftler*innen drei Tage mit Fragen rund um den Themenschwerpunkt der NS-Täterforschung. Einen Höhepunkt stellte dabei die Rede des Holocaustforschers Christopher Browning anlässlich seines 75. Geburtstages, der Veröffentlichung seines Werkes „Ordinary Men" vor 25 Jahren und dem 20-jährigen Bestehen des Geschichtsortes „Villa ten Hompel" dar. Sein Vortrag wurde umrahmt von Liedern des Chores. Im Stückerepertoire befanden sich Lieder von Verfolgten des NS-Regimes, Stücke des antifaschistischen Widerstands und zwei traditionelle deutschsprachige Lieder mit historisch-politischem Hintergrund. Im Zentrum stand das jiddische Wiegenlied „Shtiler Shtiler“, dessen Text der elfjährige Alexander Wolkowyski im Ghetto von Wilna vertonte. Er gewann damit einen Wettbewerb des Judenrates zur Unterstützung kultureller Aktivitäten im Ghetto im April 1943, die dazu dienen sollten, die jüdische Bevölkerung vor der Vernichtung zu retten. Auch das italienische Partisanenlied „Bella Ciao“ sowie „Die Gedanken sind frei“ gaben die Musiker*innen im Rathausfestsaal zum Besten. Letzteres stammt ursprünglich schon aus dem 19. Jahrhundert, war in Zeiten politischer Unterdrückung jedoch immer wieder Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Nach einem „alarmierenden" Vortrag (WN) von Christopher Browning wurde die Emotionalität des musikalischen Zugangs zur Vergangenheit als sehr gelungen empfunden.

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