Berufsfelder des Handwerks in Zeiten von Corona erkunden – zwei Münsteraner Schulen und die Handwerkskammer (HWK) Münster ermöglichen es zusammen mit dem zdi-Zentrum: In der Aktion „HandWerkStatt“ können rund 240 Schülerinnen und Schüler herausfinden, welche Talente in ihnen stecken. Sie erfahren sich selbst bei handwerklichen Tätigkeiten wie Hämmern, Schrauben, Nähen, Malen, Verkabeln und Reifenwechseln. So lernen die Jugendlichen in zwei Tagen elf Berufsgruppen spielerisch kennen und entdecken ihr Können – mit Abstand und Einhaltung aller Hygienevorgaben. Auszubildende und Meister von fünf Handwerksbetrieben und dem HBZ Münster betreuen sie an unterschiedlichen Stationen.
Erstmalig findet die „HandWerkStatt“ nicht im Bildungszentrum HBZ Münster statt. Den Anfang machen die achten Klassen des Gymnasiums Paulinum. Zwei Wochen später ist der neunte Jahrgang der Erich-Klausener-Realschule dran. „Die Handwerkskammer freut sich über das Engagement der Schulen, nachdem die Betriebspraktika im Frühjahr weitgehend ausgefallen sind“, betonte Präsident Hans Hund beim Pressetermin im Paulinum. Auch die Ausbildungsvermittler und Ausbildungsbotschafter der HWK hätten bislang kaum Schulen besuchen können. zdi-Leiterin Dr. Inga Zeisberg begrüßte, dass durch die HandWerkStatt Berufsfelderkundung mit so vielen Jugendlichen in diesen Zeiten möglich geworden sei.
„Am Gymnasium Paulinum möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern möglichst umfassende Einblicke in die Berufswelt bieten und eine fundierte Berufsorientierung mitgeben“, unterstrich Schulleiter Dr. Tobias Franke. Handwerksberufe mit ihren unterschiedlichen Handlungsfeldern und Entwicklungsmöglichkeiten lieferten spannende Betätigungsfelder. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer, um gemeinsam das Interesse junger Menschen zu wecken und Talente fördern zu können.“
Hund hoffte, dass sich an den jeweils zwei Tagen viele Jugendliche fürs Handwerk interessierten und betriebliche Praktikumsplätze vergeben werden könnten. „Handwerksberufe muss man erleben. Die Theorie kann die Faszination nicht vermitteln, wenn man neue Fähigkeiten erlebt und ein Produkt fertigstellt.“ Die HandWerkStatt leiste dazu einen Beitrag. Ausbildungsvermittler berieten über die Vielfalt von 130 Ausbildungsberufen des Handwerks.
Der HWK-Präsident freute sich auch über die steigende Zahl von Auszubildenden mit Abitur im Münsteraner Handwerk. Von Januar bis Ende August wurden hier 36 Prozent aller neuen Lehrverträge von Abiturienten abgeschlossen. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 28 Prozent. Offenbar gewinne das Handwerk in Coronazeiten an Attraktivität und werde zunehmend als Alternative zum Studium erkannt, unterstrich Hund. Bislang haben die Betriebe in Münster insgesamt 512 neue Auszubildende eingestellt. Das sind 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Es gebe auch noch viele offene Lehrstellen, so die HWK.
„HandWerkStatt“ am Gymnasium Paulinum
Erstellt von Pressestelle der HWK Münster |