Die Bildungspartnerschaft zwischen dem Stadtarchiv Münster und dem Gymnasium Paulinum ermöglicht allen Kindern der Jahrgangsstufe 6 im Rahmen des Geschichtsunterrichts spannende Einblicke in die Münsteraner Stadtgeschichte und die Arbeit von Historiker*innen.
In sechs Stationen konnten die Kinder verschiedenen Aufgabenbereiche der Archiv-Mitarbeitenden kennenlernen und das Archiv als Forschungsort - sei es für unterrichtliche oder private Interessen oder die spätere Facharbeit - in seinem Spektrum an Möglichkeiten erkunden.
In dem Magazin des Archivs, welches für Besucher*innen gewöhnlich nicht zugänglich ist, machten sich die Gruppen zwischen mobilen Regalwänden auf die Suche nach einer Stiftungsurkunde eines Armenhauses am Aegidiimarkt. Gefunden! Doch ebenso schwierig wie das Entziffern dieser Urkunde aus der frühen Neuzeit gestaltete sich auch das Lesen einer Hygieneordnung eines Kinderhauser Armenhauses. Mit gegenseitiger Unterstützung schafften es die Gruppen schließlich die ungewöhnliche Schrift zu entschlüsseln und etwas über Ordnungsregeln, Nachttöpfe und Abtritte herauszufinden.
In der „Werkstatt“-Station säuberten die Schüler*innen alte Akten und reparierten sie mit Spezialklebeband und Bügeleisen. Neben spannenden Einblicken in die Sammlung Westfälischer Nachrichten aus den letzten hundert Jahren auf Papier oder Filmrolle lernten die Kinder mögliche Formen der Digitalisierung von Archivalien kennen und erörterten Vor- und Nachteile von digitaler Kopie und Original.
Die Begegnung mit Quellen aus der direkten Umgebung zeigte den jungen Besucher*innen, dass historisches Forschen „vor der eigenen Haustür“ sehr spannend sein kann und das Geschichtsbewusstsein für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schärft.