Langfristig jeglicher Form von Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts oder der politischen Weltanschauung vorzubeugen – das war eines der Ziele des Projekttages für Courage am Gymnasium Paulinum: Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge setzten sich am Donnerstag einen ganzen Schulvormittag lang in Form unterschiedlicher Projekte mit Strategien gegen Rassismus und für Zivilcourage auseinander.
So unternahmen die Unterstufenschülerinnen und -schüler einen Gang ins Kino und sahen den Spielfilm der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour „Das Mädchen Wadjda“ sowie den neuen Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, der auf dem gleichnamigen Roman von Judith Kerr basiert. Im Anschluss wurden die Themen im Klassenverband nachbereitet.
Für den achten Jahrgang war das Projekt „Life back Home“ eingeladen, das entwicklungspolitische und antirassistische Bildungsarbeit in Schulen mit den Themen Flucht und Migration verbindet. So berichteten junge Geflüchtete den vier Klassen eindrucksvoll über die Situation in ihrem Heimatland, ihre Flucht und ihr Leben in Deutschland. Angeschlossen war ein Planspiel, in dem die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen selbst einen „Fluchtplan“ entwickelten.
Zwei Zeitzeuginnen, die „Kinder des Widerstandes“, erzählten als Nachkommen von Verfolgten des NS-Regimes vor Klassen des neunten Jahrgangs die Geschichten ihrer Mütter und Väter. Ergänzend zu den Zeitzeugengesprächen unternahmen die Klassen in Kleingruppen einen Geschichtsrundgang durch die Innenstadt Münsters zu Erinnerungsorten der NS-Zeit, vorbereitet und begleitet vom Geschichts-Leistungskurs der Q1.
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs EF währenddessen trainierten mit Referenten der Stiftung „MuTiger“ in Rollenspielen Strategien für mehr Zivilcourage im Alltag und wurden dafür sensibilisiert, brenzlige Situationen zu erkennen und sich selbst- und verantwortungsbewusst für ihre Mitmenschen einzusetzen.
Auf der Grundlage von drei TV-Dokumentationen setzten sich die Jahrgänge Q1 und Q2 mit den Themen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung auseinander und bezogen anschließend im inhaltlichen Austausch in Form eines „Bar-Camps“ Position gegen totalitäre und demokratiegefährdende Ideologien.
Mit ihrem Engagement am Projekttag für Courage haben die Schülerinnen und Schüler gezeigt, dass sie Diskriminierung, Gewalt und Rassismus keinen Raum in ihrer Schulgemeinschaft geben.